Prokrastination – ein Wort, das bei vielen von uns ein schlechtes Gewissen auslöst. Doch was, wenn ich dir sage, dass Prokrastination nicht nur schlecht ist? Was, wenn sie sogar eine Kunstform sein kann? Ja, du hast richtig gehört! Ich habe die Prokrastination zu meinem persönlichen Steckenpferd gemacht und dabei gelernt, wie man aus jedem Problem eine neue, scheinbar dringendere Aufgabe kreiert.
Die Anatomie der Prokrastination
Bevor wir uns in die Tiefen dieser Kunst begeben, lass uns kurz die Anatomie der Prokrastination beleuchten. Im Grunde genommen ist Prokrastination nichts anderes als das Aufschieben von Aufgaben, die wir eigentlich erledigen sollten. Aber warum tun wir das?
Angst vor Überforderung: Die Aufgabe scheint zu groß oder zu schwierig.
Perfektionismus: Wir wollen alles perfekt machen, was uns lähmt.
Mangelnde Motivation: Wir sehen keinen Sinn in der Aufgabe.
Ablenkung: Die Welt ist voller interessanterer Dinge.
Die Techniken des Meisters
Jetzt kommen wir zum spannenden Teil: Wie verwandelt man Prokrastination in eine Kunstform? Hier sind einige meiner bewährten Techniken:
Die "Dringender-ist-besser"-Technik:
Die eigentliche Aufgabe ist ein Bericht? Perfekt! Dann ist jetzt der ideale Zeitpunkt, um den Schreibtisch aufzuräumen, die E-Mails zu sortieren oder die Kaffeetasse zu polieren. Alles ist dringender als der Bericht.
Die "Ich-mache-es-später"-Technik:
Diese Technik erfordert ein hohes Maß an Selbsttäuschung. Du überzeugst dich selbst davon, dass du die Aufgabe später viel besser erledigen kannst. "Ich bin abends kreativer" oder "Morgen bin ich ausgeruhter" sind beliebte Mantras.
Die "Forschungs"-Technik:
Die Aufgabe ist, einen Blogartikel zu schreiben? Dann ist es absolut notwendig, erst einmal stundenlang im Internet zu recherchieren. Natürlich nicht nur zum Thema, sondern auch zu verwandten Themen, interessanten Videos und lustigen Katzenbildern.
Die "Perfektionierungs"-Technik:
Du hast angefangen? Wunderbar! Jetzt kommt die Perfektionierung. Du änderst jedes Wort, jedes Komma, jedes Designelement. Denn schließlich soll es perfekt sein. Und Perfektion braucht Zeit.
Die "Was-wäre-wenn"-Technik:
Diese Technik ist sehr effektiv, um Aufgaben aufzuschieben. Man denkt sich alle möglichen Szenarien aus, was alles schiefgehen könnte, wenn man die Aufgabe erledigt. Dadurch wird die Aufgabe so beängstigend, dass man sie lieber aufschiebt.
Die Vorteile der Kunst
Ja, es gibt tatsächlich Vorteile!
Kreativität: Durch das ständige Ausweichen vor Aufgaben werden ungeahnte kreative Potenziale freigesetzt.
Multitasking: Man lernt, viele unwichtige Dinge gleichzeitig zu erledigen.
Stressresistenz: Man gewöhnt sich an den Druck, Aufgaben aufzuschieben, und wird dadurch stressresistenter.
Der Weg zur Meisterschaft
Um ein wahrer Meister der Prokrastination zu werden, braucht es Übung. Aber keine Sorge, es gibt unendlich viele Möglichkeiten, zu üben. Fange klein an, schiebe unwichtige Aufgaben auf und steigere dich langsam. Bald wirst du ein wahrer Künstler sein.
Fazit
Prokrastination ist mehr als nur ein Laster. Sie ist eine Kunstform, die uns lehrt, kreativ zu sein, Prioritäten zu setzen (oder eben nicht) und das Leben in vollen Zügen zu genießen. Also, umarme deine Prokrastination und mache das Beste daraus!
Ich hoffe, dieser Artikel hat dir geholfen, die Kunst der Prokrastination besser zu verstehen. Und denk daran: Die beste Zeit, um anzufangen, ist... später!
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